Am ersten Dienstag im Monat ist im Museum Georg Schäfer (MGS) immer freier Eintritt. Das nutze ich gerne, um mir die aktuellen Ausstellungen anzusehen, oder auch einfach durch die Dauerausstellung zu schlendern und ein oder zwei Bilder mal etwas genauer anzuschauen. Bis zum 11.1.2026 ist die Ausstellung
Meisterwerke deutscher Zeichenkunst im 19. Jahrhundert
zu sehen. Da ich ja selbst eher Zeichner als Maler bin, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Das Highlight gleich zu Beginn war, dass sich die Eingangstüren nicht öffnen ließen und uns jemand über den Personaleingang in die Ausstellung geführt hat.
Soviel vorweg, die Ausstellung hat mich total fasziniert. Ich konnte wieder einmal sehen, dass Urban Sketching gar nicht so neu ist, nur die Vernetzung weltweit ist heute anders ans früher. Obwohl die Maler früher sich ja auch über Korrespondenz austauschten.
Was mich in den Bann gezogen hat
Das Spektrum der gezeigten Zeichnungen reicht von einfachsten Skizzen über Bleistift-, Kohle- und auch Aquarellskizzen. Geordnet sind die Skizzen nach verschiedenen Themen wie Familie, Landschaft, Karikaturen, Illustrationen und Militär. In jedem Bereich sind wirklich tolle Arbeiten dabei, die mich sofort angezogen haben.
So hat mich zum Beispiel eine Baumstudie von August Heinrich um 1815 total fasziniert wie auch eine unfertige Landschaftsskizze in Aquarell von Carl Spitzweg. Aquarell war zu der Zeit ja auch immer noch eher eine Technik, um Pleinair Skizzen zu fertigen, um daraus später im Atelier Ölbilder zu kreieren.
Andere Bilder würde ich gar nicht mehr als Skizzen bezeichnen, weil diese so ausgearbeitet und detailreich sind wie ein fertiges Bild. Da ist beispielsweise das Bild ‚Ansicht in den Bergen mit Hütte‘ von Eduard Schleich d.Ä. Das Bild ist der Wahnsinn, so klein und doch so winzige Details. Man fragt sich, wie der Künstler das so hinbekommen hat. Auch hier ist die Farbe Aquarell und Gouache. Hat es zu dieser Zeit schon Aquarellfarben so wie heute gegeben oder womit genau musste sich der Künstler herumschlagen. Das wäre vermutlich auch ein Thema für eine ganz eigene Ausstellung. Vielleicht mache ich dazu mal eine Recherche und einen eigenen Blogartikel über die Entwicklung der Aquarellfarben und der Malwerkzeuge.
Impressionen aus der Ausstellung








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